Barfuß im Sand ging Maren Brand zu ihrer ersten Yogastunde. Das war im Sommer 2003 in Spanien. Heute unterrichtet Sie Yoga in Bielefeld, veranstaltet Workshops und gibt Retreats in Deutschland, Spanien und der Wüste. Der Sand, die Weite und die Natur begleiten die Yogalehrerin seit der ersten Yogastunde.

Mit dem Wunsch mehr über Yoga, Meditation und Körperarbeit zu erfahren, reiste Maren nach Asien, besuchte Kloster und Ashrams, lernte ganz unterschiedliche Yogalehrer und Stile kennen. In Berlin machte sie 2007 eine Anusara Yogalehrerausbildung bei City Yoga und 2012 ein weiterführendes Teachertraining bei Randall O’Leary. Wir sprechen über die Wüste und Yoga.

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Gibt es ein Lebensmotto, das Du verfolgst?

Eigentlich nicht, denn das verändert sich stetig, je nach Lebensphase. Was mir schon immer wichtig war, authentisch zu sein und auf mein Herz zu hören.

Du gibst Retreats in der Sahara. Was hat dich dort so verzaubert, dass du regelmäßig zurückkehrst?

Verzaubert passt wirklich perfekt zu dem Gefühl, was die Wüste mit mir gemacht hat: diese unbeschreibliche Weite und Stille haben mich total in Ihren Bann gezogen. Die Dünenlandschaft und das Sandmeer könnten einem Bilderbuch entsprungen sein. Ich habe mich tatsächlich immer wieder gefühlt wie in 1001 Nacht. Traumhaft. Diese direkte Verbindung von Himmel und Erde zu spüren, ist gigantisch. Ich bin innerlich ganz ruhig, dankbar und demütig geworden. Die Stille empfinde ich als wohltuend und heilsam.

Ab in die Wüste – war das schon immer ein Traum oder warst Du einfach neugierig auf diesen Yogaort?

Irgendwie hat mich schon immer die Idee fasziniert, Zeit in der Wüste zu verbringen. Ich mag Landschaften voller Weite, in der man sich selbst verliert und gleichzeitig ganz nah kommt. Ich kann gar nicht genau erklären warum, aber die Wüste hat mich einfach gerufen. Ein Glück, dass ich auf mein Herz gehört habe und dem Ruf gefolgt bin.

Yoga und Wüste – welche Verbindung siehst Du?

Die Wüste ist von Natur aus ein sehr yogischer Ort: es gibt null Ablenkung. Da ist dieser endlose blaue Himmel, der die Sanddünen küsst und sonst nichts. Somit kann man wunderbar die Zeit und den Trubel des Alltags vergessen, sich auf sich selbst konzentrieren und nach innen schauen. Die Wüste ist ein Ort der Selbsterkenntnis, ein Ort wo man Klarheit gewinnen kann. Yoga und Wüste passen also sehr gut zusammen.

Wie fühlt es sich an, mitten in der Wüste Yoga zu praktizieren?

Schon das Kameltrekking in die Wüste war Yoga und Meditation pur. Da die Kamele sehr gerne ihre Ruhe haben, hat die ganze Karawane während des Ritts geschwiegen. Die atemberaubende Landschaft lädt dazu ein, zu schweigen und immer friedlicher, ruhiger und stiller zu werden. So kommt man ziemlich schnell in einen anderen Bewusstseinszustand, der einem auch in der Yogapraxis hilft tiefer zu schauen.

„Irgendwie hat mich schon immer die Idee fasziniert, Zeit in der Wüste zu verbringen. Ich mag Landschaften voller Weite, in der man sich selbst verliert und gleichzeitig ganz nah kommt.”

 

Wie waren die Reaktionen der Berber auf die Yogagruppe?

Wir sind in der Wüste im eigenen Camp von M’Barak Oussidi untergebracht, dem Begründer von „Sahara Yoga“. Er ist ein Sohn der Wüste vom Nomadenvolk der Berber. Sein Vater hat den Ort Merzouga gegründet, der am Rande der Sahara liegt und von dem aus wir in die Wüste aufbrechen. Barak begleitet uns die ganze Reise über. Im Wüstencamp werden wir von seiner Familie mit gutem traditionellen Essen, Getränken und Trommelmusik am Lagerfeuer verwöhnt. Sie kennen die Yogis, machen gerne mal bei einer Stunde mit und freuen sich über den Besuch.

Eine Woche Yogag in der Sahara mit Maren: Was erwartet die Yogis?

Vor allem eine Reise zu sich selbst. Die Yogis dürfen sich auf unterschiedlichste Yogastunden mit mir freuen: mal dynamischer, mal sanfter. Mir ist eine bewusste Körperarbeit wichtig, die Präzision mit Dynamik und Kraft mit Weichheit verbindet. Wir werden viel atmen, meditieren, tief entspannen und auch Mantren singen. Yoganeulinge sind genauso Herzlich Willkommen wie alte Yogahasen.

In der Wüste braucht man nicht viel, um glücklich zu sein. Komm mit und freue dich auf eine wundervolle Erfahrung.