Andalusien: Surfbrett und Yogamatte im Gepäck

 

Yoga steht oft im Wettstreit mit dem Alltag, Job, Freunden und Familie. Schnell wird es eng auf der Matte. Anfang des Jahres habe ich mir Luft gemacht und die Matte woanders ausgerollt.

Mit Surfbrett und Kiteschirm ging es für einige Wochen nach Andalusien an die Atlantikküste. Im milden Winter sind die Bedingungen zum Surfen nahezu perfekt. Einen schönen Yogaort habe ich auch entdeckt. In El Palmar war ich auf einer einwöchigen Jivamukti Yoga- und Surfreise mit Sybi May. Ein kleiner Ort etwa eineinhalb Stunden von Sevilla entfernt. Direkt am Strand befindet sich das a-frame Surf- und Yogacamp.

Yoga- und Surfreise in El Palmar


„Fließende Yogastunden, die kräftigen für den Take off, stabilisieren für den Wellenritt und den Kiefer lockern für den Freudenschrei.”

Schon bevor die Yogawoche begann, habe ich Sybi im Line-up draußen zwischen den Wellen entdeckt. Mit Freude hat sie sich in die Wellen gestürzt, genauso wie auf ihre Yogamatte. Was dabei entsteht? Fließende Yogastunden, die kräftigen für den Take off, stabilisieren für den Wellenritt und den Kiefer lockern für den Freudenschrei. Sinnlich und lebendig sind ihre Klassen, die Meditation, Mantren und Asanas verbinden. Mit wunderbaren Hands-on hat sie uns begleitet und tiefer in Asanas geführt. Jeder Tag wurde einem Chakra gewidmet. Es gab nur eine Konstante – die Magic Ten.

Die ersten zwei Tage führte uns Sybi noch durch die Magic Ten-Sequenz von Sharon Gannon, bei der jede Asana zehn Atemzüge gehalten wird. Es war eine Einladung zur Rundreise an unseren Atem. Wir begannen im Hund, atmeten in der Vorwärtsbeuge, Hocke, Drehsitz, streckten und dehnten uns, standen im Handstand oder auch nicht und endeten in Tadasana. Am Ende der Woche zeigte sich der magische Moment: Der Atem übernahm die Führung, die Gedanken vertrauten blind und gönnten sich Ruhe. Sybi hat in New York und München bei Sharon Gannon, David LIfe und Gabriela Bozic gelernt. Ihren Job in einer Agentur hat sie aufgegeben, unterrichtet und lebt heute mit Freund und Tochter in Spanien und Portugal.

 

Im Winter ist El Palmar ein verschlafener Ort, der zum Leben erwacht sobald guter Swell die Surfer an die Küste zieht. Dann öffnen auch Cafès, Surfläden und lassen erahnen, was im Sommer los ist. Das Surf- und Yogacamp mit spanischem Flair ist einfach und gemütlich eingerichtet. Von der Terrasse im Hauptcasa gibt es einen freien Blick auf das Meer. Dort habe ich oft nach dem Yoga mit einer Tasse Tee gestanden und den Wellen zugeschaut.