Yoga im „Sinnlicht”: Kiez Community im Prenzlauer Berg

 

Die rote Fassade mit etwas Grün davor fällt auf. Das „Sinnlicht“ ist ein kleines, freies Yogazentrum in einem Ladengeschäft am Humannplatz im Prenzlauer Berg.

Hier treffe ich Dennis. Gemeinsam mit einer Freundin hat er das „Sinnlicht“ vor fünf Jahren gegründet. Gerade hat er frische Farbe an die Wände gebracht und den kleinen Yogaraum renoviert. Dennis erzählt mir vom „Sinnlicht“ und von seinem Yogaweg, der 2000 mit 22 Jahren begann.

Yoga Community im PrenzlBerg Kiez


„Das Ambiente ist nicht stylisch, weder modern noch lichtdurchflutet. Das „Sinnlicht“ hat seinen ganz eigenen, gemütlichen Charme, der mich neugierig macht.”

Während wir reden kommt Thomas herein, er hat den kleinen Raum für seine Rolfing-Praxis gemietet. „Wir sind offen für alle Yogastile und Körpertherapien“, erklärt Dennis. Er vermietet die Räume zu einem fairen Preis. Mittlerweile ist es eine zwanzigköpfige Yoga-Community, die hier ein und aus geht, sich trifft und austauscht. Angeboten wird Hatha, Iyengar, Vinyasa Flow, Sivananda, Kundalini, Zen und Kinderyoga.

Das Ambiente ist nicht stylisch, weder modern noch lichtdurchflutet. Das „Sinnlicht“ hat seinen ganz eigenen, gemütlichen Charme, der mich neugierig macht. Wer unterrichtet hier? Eine Zen Yogaklasse wollte ich schon immer mal besuchen und auch bei Dennis die Matte ausrollen. Mit 22 Jahren hat sein Yogaweg begonnen.

 

Rastlos zum Yoga

Dennis kommt aus Brandenburg an der Havel. Mit 22 hatte er seine erste Yogabegegnung – eine Freundin hat ihn mitgenommen. Das war vor 14 Jahren auf dem Trümmerberg im Park Friedrichshain. Zu dieser Zeit hat der gelernte Gas-Wasser-Installateur gerade sein Abitur nachgeholt. Mit der Konzentration war es schwierig, nicht nur wegen der Feierei. Dennis beschreibt es als rastlose, innere Unruhe. Beim Yoga fand er die Ruhe, die er suchte. Das Abitur hat er geschafft, Geografie und Politik studiert. Yoga hat ihn nicht mehr los gelassen und mitten im Studium 2005 hat er seine Ausbildung bei Yoga Vidya gemacht. Für seine ersten Kurse hat Dennis Räume zweckentfremdet. In einer Schneiderei hat er abends die Matten ausgerollt, Open Air Kurse gegeben, auch auf dem Vordach der Max Schmehling Halle – nicht ganz legal.

Nach einigen Kursen war das Dach für ihn gesperrt. Open Air ist Dennis auch heute noch unterwegs, auf Musikfestivals wie der Fusion und dem Camp Tipsy. Im September 2006 hat er zu zweit das Yogazentrum „Maigold“ im Prenzlauer Berg eröffnet, 2009 folgte das „Sinnlicht“ im gleichen Kiez. Seit diesem Jahr ist er ganz für das „Sinnlicht“ da. Seine Räume sind offen für alle Yogastile und wie das Sinnlicht möchte auch er offen bleiben. Seinen Unterricht beschreibt er als intuitiv, beeinflusst von unterschiedlichen Yogastilen und Meditationstechniken. Jeder seiner Kurse im „Sinnlicht” ist anders.