Glück ist kein Zufall – Interview mit Max Strom

 
Max Strom lebt in Oregon, wenn er nicht gerade auf Reisen ist. Fast 200 Tage im Jahr ist der Yogalehrer und Autor unterwegs. Er unterrichtet, bildet aus und leitet Workshops. Ich traf Ihn in Berlin.

Max, gestern hast Du über das Glücklichsein gesprochen und uns das „Project Happiness“ mit auf den Weg gegeben: „Fragt die Leute, warum sie glücklich sind.“ Wie definierst Du Glück, was macht dich glücklich?

Meine Arbeit als Yogalehrer und Autor macht mich glücklich. Ich spüre, dass ich die Menschen auf ihrem Weg der Veränderung unterstützen kann. Und das gibt meinem Leben eine tägliche Bedeutung, selbst in schwierigen Zeiten. Nicht zufällig, sondern ganz bewusst dem Leben Sinn geben, das bedeutet für mich Glück.

Gibt es Dinge, die dein Glück sabotieren?

Natürlich, die gibt es. Wie die meisten, ärgere ich mich über die Dummheit und Gewalt in der Welt. Sich ärgern ist einfach, das Handeln schwieriger. Ärger ist eine emotionale, negative Reaktion, die auch mich immer wieder in Versuchung führt. In meiner täglichen Yoga- und Atempraxis setze ich mich damit auseinander. Das ist mein Weg zu Dankbarkeit und Selbstbestimmung.

Max Strom ist Yogalehrer und Autor


„Nicht zufällig, sondern ganz bewusst dem Leben Sinn geben, das bedeutet für mich Glück.”

Seit mehr als 20 Jahren gehst Du deinen ganz persönlichen Yogaweg. Gab es eine bedeutende Veränderung in dieser Zeit? Wenn ja, warum?

Ein wichtiger Schritt für mich auf meinem Weg zu einem bewussten Leben als Yogalehrer und Autor war der Verkauf meines Yogastudios „Sacred Movement Yoga“, eines der größten in Amerika. Ich spürte, dass mich die Doppelrolle als Yogalehrer und Manager nicht erfüllt. Beide Aufgaben sind zu gegensätzlich. In meinem Unterricht und den Workshops kann ich den Schülern vieles geben, sie sind motiviert. Als Manager ging es oft darum, den Mitarbeitern nicht das geben zu können, was sie wollen. An einem gewissen Punkt war mir klar, dass ich nur als Lehrer arbeiten möchte.

 

Max, du reist durch die Welt, bildest Lehrer aus, leitest Workshops und unterrichtest. Mich interessiert, wie Du die Balance hältst zwischen dem Geben und deinen persönlichen Bedürfnissen?

Diese Balance zu halten, ist mir am Anfang sehr schwer gefallen. Ich war das Reisen nicht gewohnt. Darin werde ich besser und das Reisen nicht mehr zur Belastung. Ich bin sehr gerne zu Hause bei meiner Frau und meinem Hund. Ich vermisse sie, wenn ich unterwegs bin. Meine Reisezeit habe ich reduziert. Es waren bis zu 250 Tage im Jahr, jetzt sind es weniger als 200. Ich arbeite mehr online und halte so den Kontakt zu meinen Schülern in mehr als 15 Ländern.

(Foto: Sandy Kavalien)